Teilen

28. November 2025

Teilen

Am 22. Oktober 2025 fand im Rahmen des Wintersemesters 2025/26 ein digitaler Gesprächsabend der Arbeitsgemeinschaft Theologiestudierende mit Prof. Mathias Winkler statt. Rund zehn Studierende sowie Mitglieder des Bundesvorstands nahmen teil und diskutierten gemeinsam ein Thema, das in der theologischen Landschaft zunehmend an Relevanz gewinnt: die Kritische Männlichkeitsforschung.

Ausgehend von seinem jüngst erschienenen Sammelband „Die Bibel und ihre Mannsbilder“ (Hrsg. Josef Pichler / Mathias Winkler, 2025) zeigte Prof. Winkler in einem 45-minütigen Impuls, wie stark männlich codierte Begriffe, Feste und Denkmodelle das biblische und theologische Erbe prägen. Beispiele wie das Christkönigsfest oder das Bild des „Christus, des Hirten“ verdeutlichten, dass viele traditionelle Formulierungen ein bestimmtes Verständnis von Männlichkeit voraussetzen.

Im zweiten Teil seines Vortrags führte Prof. Winkler in die Grundlagen der Männlichkeitsforschung ein. Er erläuterte, wie sich der Blick weg von „dem Mann als Norm“ hin zu einer Vielfalt von Männlichkeiten verschiebt und dass bereits in der Bibel alternative Männlichkeitsbilder zu finden sind – vom Zimmermannssohn Jesus bis zu Abraham, der entgegen damaliger Erwartungen nur eine Ehe führte.

In der anschließenden 40-minütigen Diskussion tauschten sich die Teilnehmenden darüber aus, wie präsent Männlichkeitsforschung im eigenen Studium bislang ist und ob Veranstaltungen zur theologischen Geschlechterforschung eher als Bereicherung oder als Überfülle wahrgenommen werden.

Der Abend machte deutlich, wie wichtig es ist, auch die Dimension von Männlichkeit kritisch zu reflektieren – nicht zuletzt, um Geschlechterforschung in der Theologie umfassend und differenziert zu gestalten.


Weitere Beiträge